Nachdem ich in der letzten Zeit viel im Rheinland unterwegs war, zog es mich jetzt doch auch noch mal in die heimischen Wälder für eine kleine Fototour unter dem Motto “Natur-Pur”. Da kam mir der Seelenpfad nahe der Eder-Quelle im Siegerland in den Sinn, ein ganz versteckter Pfad mitten in der Natur des Rothaargebirge.
Der Seelenpfad an sich ist ganz versteckt – kein Hinweisschild und es gibt auch keine werbewirksame Vermarktung. Ganz bewusst haben die Organisatoren darauf verzichtet, damit er ein Pfad der Ruhe und Besinnung bleibt.
Der Seelenpfad ist wirklich nur ein ganz kleiner Trampelpfad im teils dunklen Wald. Das macht ihn so Einzigartig.
Der Seelenpfad liegt direkt auf der Rhein-Weser-Wasserscheide, im Quellgebiet von Sieg, Lahn und Eder.
Der Natur wird hier ganz viel Platz geboten, um sich natürlich zu entfalten. Wer sich viel Ruhe gönnt für diesen Pfad, der entdeckt ganz viele tolle Feinheiten.
Direkt an zwei historischen Handelswegen in Südwestfalen versteckt sich der Seelenpfad – der Eisenstraße und dem Kohlenweg. Zeugnisse der langen Geschichte des Siegerlandes. Eisenerzabbau und die zur Eisenerzeugung notwendige Holzkohle waren der Entwicklungsmotor der Region.
In der direkten Nachbarschaft nahe der Eder-Quelle befindet sich auch der sogenannte Kyrill-Pfad. Hier werden einem die Auswirkungen des Orkan’s Kyrill deutlich sichtbar und wie die Natur die freien Flächen zurückerobert. Bei dem Orkan wurden viele Fichten-Bestände auf den Mittelgebirgen innerhalb von Minuten abgeholzt. Die Natur findet hier Raum für Neues, und hier lässt man es auch zu.
Immer wieder findet man auf dem Pfad anregende kleine, oft auch versteckte Wegweiser
Verlaufen kann man sich auf dem Seelenpfad auch gut. So manche Abzweigung führt einen verfrüht auf den Kohlenweg zurück.
An der Eder-Quelle endet der Seelenpfad. Die Eder speist einer der größten Talsperren Deutschlands, die Eder-Talsperre bei Waldeck.
Die Eder-Quelle wurde vor ein paar Jahren sinnvoll renaturiert, hier haben viele seltene Pflanzen und Tiere nun einen wichtigen Platz. Hinweistafeln erklären dem Besucher anschaulich die Natur.
Wer jetzt Lust auf den Seelenpfad bekommen hat, hier eine kleine Wegbeschreibung:
Über Kreuztal führt die B508 nach Hilchenbach. Man folgt der Bundesstraße Richtung Erndtebrück auf die B62.
Kurz vor dem Ortseingang Hilchenbach-Lützel biegt man rechts ab auf die Eisenstraße (L722).
Nach ca. 5 km befindet sich auf der linken Seite der Eisenstraße der Parkplatz “Ederquelle – Rechts der Parkplatz “Forsthaus Hohenroth”.
Auf dem Parkplatz “Eder-Quelle” befindet sich eine Hinweistafel … allerdings ohne Hinweis auf den Seelenpfad. Dieser beginnt direkt bei der Hinweistafel und führt in nördliche Richtung in den tiefen Wald. Erst nach ca. 100 Meter sieht man ein Tor mit der Überschrift “Seelenpfad”. Kleine anregende Hinweisschilder (wie im Beitrag gezeigt) leiten einen durch den Pfad.
Ich wünsche allen Pfadbesuchern eine besinnliche und entspannende kleine Reise durch die Natur.